Renaturierung der Ofener Bäke auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände

Die Ofener Bäke ist ein Verbandsgewässer (Wasserzug 3.00, Gewässer 2. Ordnung) der Haaren-Wasseracht. Im Bereich des ehemaligen Oldenburger Fliegerhorstes wurde sie Anfang der 50er Jahre massiv verrohrt.

Im Zuge der Umnutzung des Fliegerhorstgeländes konnte die Haaren-Wasseracht Flächen für eine großzügige Renaturierung der Ofener Bäke ankaufen. Bereits 2009 wurden die ersten Planungen erstellt und in Abhängigkeit der äußeren Umstände mehrfach überarbeitet.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgte von März bis Juni 2014.

An Stelle von 880 m Verrohrung im Betonrohr DN 1200 wurden 1.050 m offene naturnahe Gewässerstrecke neu geschaffen und ein Hindernis im Gewässer rück-gebaut. Der Kernbereich der Renaturierungsmaßnahme südlich der ehemaligen Startbahn besteht aus einer bis zu 60 m breiten Aue mit einer darin natürlich verlaufenden Niedrigwasserrinne. Weitere Abschnitte konnten als Doppel-trapezprofil mit Zwischenbermen angelegt werden. Da sich die Flächen im nördlichen Bereich nicht im Besitz der Haaren-Wasseracht befinden, wurde hier aus Platzgründen nur ein einfaches Trapezprofil realisiert.

Für die Erstellung der großen Auebereiche wurden rd. 20.000 m³ Boden ausgehoben und umgelagert. Dabei war es möglich, den Bodenaushub vor Ort zu belassen und knapp 30.000 m² vorhandene  Betonflächen damit zu übererden.

Ziele im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie sind die Verbesserung der Gewässergüte, der Gewässerstruktur und der Durchgängigkeit. Daher wurde bei der Renaturierung der Ofener Bäke weitestgehend auf massive Ufer- und Sohlbefestigungen verzichtet und ein Entwicklungskorridor für die Eigendynamik der Bäke mit den dazugehörigen Uferbereichen geschaffen.

In der Niedrigwasserrinne können kleine bis mittlere Abflüsse gebündelt abgeführt werden, so dass das Gewässer später trockenfällt als im klasssischen Trapezprofil mit einer breiteren Sohle. Für Hochwasserabflüsse steht im oberen Profil auf den Zwischenbermen bzw. in  der Aue ausreichend Raum für einen verzögerten Ablauf zur Verfügung. Das Abflussgeschehen in diesem Profil bildet durch die Verringerung der Extremereignisse die früher natürlichen Verhältnisse nach.

Durch das große Abflussprofil kann an der unteren Böschung einseitig Erlenbewuchs zugelassen werden, welcher den Bäkenverlauf mittelfristig beschatten und dadurch die Sauerstoffverhältnisse verbessern wird. Sohl- und Ufererosionen sowie Auf-landungen im Gewässerbett werden belassen und fördern mit den abschnittsweise eingebrachten Kiesrauschen die dynamische Eigenentwicklung der Ofener Bäke hin zu einem vielfältig strukturiertem Lebensraum.

Die Finanzierung der gesamten Maßnahme erfolgte über Kompensationsgelder, welche durch die örtlichen Kommunen dem Verband zur Verfügung gestellt wurden.

Fotos nach Abschluss der Baumaßnahme

Oberer Abschnitt: Trapezprofil
Hier wurde die alte Verrohrung erhalten und als Notüberlauf an das neue Gewässer angebunden.

Große Aue mit mäandrierender Niedrigwasserrinne

Doppeltrapezprofil mit eingebrachtem Kies

Steilufer im Durchbruch einer alten Wallanlage

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